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Bühnenautoren im Spiegel der Zeit – Urs Widmer

Kategorie
Vortrag
Datum
2024-11-28 19:00
Veranstaltungsort
Palais im Stadtpark, Dieter-Görlitz-Saal (1. Stock, direkt über dem Café arte)

Urs Widmer

Urs Widmer (1938 – 2014) war ein Schweizer Schriftsteller, Lektor und Übersetzer. Als Sohn des Übersetzers, Literaturkritikers und Gymnasiallehrers Walter Widmer kam er schon als Kind in Kontakt mit der Literatur und dem Literaturbetrieb. Nach der Schule studierte Widmer Germanistik, Romanistik und Geschichte an den Universitäten von Basel, Montpellier und Paris. 1966 wurde er in Basel mit der Arbeit "1945 oder Die „neue Sprache“. Studien zur Prosa der „jungen Generation“" promoviert.

Anschließend arbeitete Widmer als Verlagslektor beim Walter Verlag und beim Suhrkamp Verlag. Von 1967 bis 1984 lebte er als freier Schriftsteller in Frankfurt am Main, ehe er wieder in die Schweiz zurückkehrte. Während seiner Zeit in Frankfurt schrieb er Kritiken für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und lehrte als Dozent für neuere deutsche Literatur an der Universität Frankfurt. 1968 debütierte Widmer als Schriftsteller mit der Erzählung "Alois". 1969 gehörte er zu den Mitbegründern des Verlags der Autoren, durch den seine Theaterstücke noch heute publiziert werden.

Urs Widmers umfangreiches Werk umfasst Romane, Erzählungen, Essays, Theaterstücke und Hörspiele. Er gilt als einer der vielseitigsten Schweizer Autoren der Gegenwart. Die Stärke seiner Werke liegt im fantasievollen, ironischen Ausspinnen trivialer Handlungsschemata der klassischen Abenteuer- und Reisegeschichte bis hin zur Parodie und zum Surrealen. Widmer wollte „Fiktion“ schreiben, dabei aber auch „möglichst viel gesellschaftliche Wirklichkeit spürbar werden lassen.“ Mit seinem Werk gelang Widmer nicht selten ein Brückenschlag zwischen U und E, zwischen avantgardistischem Gestus und Büchern mit Bestsellerpotenzial.

Ab 2000 wiesen viele von Widmers Werken autobiografische Bezüge auf. Zu seinen größten Publikumserfolgen zählt seine (pseudo-)autobiografische Trilogie über seine Mutter ("Der Geliebte der Mutter", 2000), seinen Vater ("Das Buch des Vaters", 2004) und sich selbst ("Ein Leben als Zwerg", 2006). Sein erfolgreichstes Theaterstück "Top Dogs", eine Sozialsatire, präsentierte Widmer beim Berliner Theatertreffen 1997. Aus entlassenen Führungskräften, den sogenannten „Top Dogs“, werden dort „Underdogs“. Außerdem war Widmer wie schon sein Vater als Übersetzer tätig und übersetzte eine Vielzahl an Werken französischer und englischsprachiger Autoren. (Wikipedia)

Begleiten sie Peter Glotz auf seiner Reise durch das Werk Urs Widmers am Donnerstag, den 28. November 2024, um 19.00 Uhr im Palais im Stadtpark, Dieter-Görlitz-Saal (1. Stock, direkt über dem Café arte, Am Stadtpark 22). Peter Glotz wird Leben und Wirken von Urs Widmer vorstellen und ausgewählte Szenenausschnitte vortragen.

Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.



Peter Glotz lässt in der Vortragsreihe „Bühnenautoren im Spiegel der Zeit“ namhafte Autorinnen und Autoren zu Wort kommen, deren Stücke und Figuren entscheidende gesellschaftliche und politische Entwicklungen widerspiegeln. Glotz legt bei der Auswahl von Szenenausschnitten besonderen Wert darauf, differenzierte, emotionale menschliche und zwischenmenschliche Vorgänge aus möglichst allen gesellschaftlichen Schichten zu erfassen. Die Rollen (die Glotz selbst vorträgt) repräsentieren ein breites Spektrum, sowohl was die gesellschaftliche und bildungsmäßige Zugehörigkeit als auch was die Themen und Charakterzüge betrifft. Leben und literarische Arbeit sowie Wirkung und Einfluss des literarischen Gesamtwerks bis zur Jetztzeit werden mithilfe von Aufführungskritiken und anderen Texten aufgezeigt.

Der Referent Peter Glotz ist ausgebildeter Theaterregisseur und Schauspieler. Er ist ausgewiesener Kenner der Theaterliteratur und auf vielen Bühnen zu Hause. Als Sohn eines Bildenden Künstlers und Enkel eines Malers ist es ihm bereits seit jungen Jahren ein Bedürfnis, die Wege der Kunstbetrachtung zu gehen, indem er bedeutende Künstler bei ihren Ausstellungen würdigte. Als ausgebildeter Theaterregisseur ist er auch an der Bühnenbildnerei interessiert. Seine Handschrift als Regisseur zeigt sich u. a. an internationalen Jugendtheaterprojekten, bei denen Teilnehmer aus Frankreich, Italien, Tschechien, Rumänien und Deutschland mitwirkten.


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